01.04.2007

Pressemitteilung Ohne Moos nichts los?

Jetzt ist sie wieder gekommen, die Zeit, in der die Gartenbesitzer ungeduldig darauf warten, ihren Vertikutierer herausholen und ihn durch den Rasen ziehen zu können. Das Erfolgserlebnis ist gewaltig: Berge von herausgekämmtem Moos warten darauf, entsorgt zu werden. Aber kaum ist ein halbes Jahr vorbei, sieht der Rasen aus wie eh und je: Das Moos wächst besser als das Gras und der grüne Filz breitet sich erneut über die ganze Rasenfläche aus. Warum ist der Kampf gegen das Moos nicht zu gewinnen?

Sporen besorgen die Verbreitung des Mooses, auch über weite Entfernungen. Sie verdriften mit der Luft und es gibt keinen Punkt auf der Erdoberfläche, der nicht durch Moossporen angeflogen würde. Selbst in der Kältewüste der Antarktis mit -70°C im Winter und nur 50 mm Jahresniederschlag hat man noch 5 Moosarten gefunden.

Außerdem sind die meisten Moose extrem regenerationsfähig. Aus jedem Bruchstückchen kann ein neues Pflänzchen werden. Gerade beim Vertikutieren entstehen unzählige Bruchstücke, die zwischen den Gräsern liegen bleiben. Jedes von Ihnen wird ein neues Polster. Gründlicher kann man Moos nicht vermehren.

Darüber hinaus sind unsere Gärten ideale Moosbiotope. Die von Büschen und Bäumen umrahmten Rasenflächen haben Waldwiesencharakter. Sie sind windgeschützt und trocknen nach Regen und Frühtau nur langsam ab. Viele Moosarten brauchen solche Biotope. Reißen wir das Moos wieder heraus oder bekämpfen es sonst irgendwie, dann machen wir nur Platz für neues. Unmöglich so den Mooskrieg zu gewinnen.

Wer will, dass statt Moos mehr Gras in seinem Rasen wachsen soll, muss folgendes beachten.

  1. Düngung fördert den Graswuchs. Eine Bodenprobe gibt Aufschluss darüber, wie viel gedüngt werden muss. Bei normalem Gebrauchsrasen düngt man am besten Ende März/Anfang April und noch einmal im Sommer mit 30g/m² eines Langzeitdüngers.
  2. Die Rasennarbe besteht aus einer Mischung von verschiedenen Grasarten. Lange Trockenheit lässt vor allem die feinen Gräser ausfallen und schafft so Platz für neues Moos. Wer aus ökologischen oder finanziellen Gründen das Rasensprengen im Sommer ablehnt, muss lernen, mit dem Moos zu leben.
  3. Nicht zu tief mähen. Die Schnitthöhe sollte nicht niedriger als 4 cm sein und das Gras darf nicht höher als 10 cm wachsen.
  4. Die meisten Moosarten bevorzugen saure Böden. Durch das Ausbringen von kohlesaurem Kalk kann man den pH-Wert des Bodens anheben. Auch hierüber gibt eine Bodenanalyse Aufschluss.
  5. An schattigen Stellen im Garten sollte erst gar kein Rasen angelegt werden. Besser ist es, dort schattenverträgliche Stauden zu pflanzen.

Erst wenn all diese Punkte beachtet werden, ist es sinnvoll, auch zu vertikutieren. Dadurch werden die Durchlüftung der Rasenschicht und der Wasserabzug verbessert und man beugt damit gleichzeitig einer Reihe von Rasenkrankheiten vor.

Weitere Infos erhalten Sie beim Fachberater für Gartenkultur und Landespflege im Landratsamt Miltenberg, Herrn Roman Kempf, unter Telefon 09371/501 582.

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